Sonntag, 1. Juli 2018

Der Gregorianische Kalender

Moin moin liebe krummbeinigen Seemänner und Seemännerinnen, hier ist sie wieder, die alte Schiffsratte mit dem Blog für alle Felle.

Vor dem durch Julius Ceasar 45 v.Chr eingeführten Julianischen Kalender galt der Kalender des römischen Königs Numa Pompilius. Er war auf der Umlaufbahn des Mondes basiert und hatte 355 Tage. Das hatte zur Folge, dass das Jahr einfach zu wenig Tage hatte. Julius Cäsar erkannte den Fehler, änderte den Kalender in einen Sonnenkalender und führte alle vier Jahre ein Schaltjahr ein. Da aber die Umlaufbahn der Erde um die Sonne ungefähr 365,24219052 Tage beträgt, stimmte die Zeitrechnung immer noch nicht genau. Unter Papst Georg XIII wurde deshalb der Gregorianische Kalender eingeführt, der bis heute gültig ist. Die Schaltjahresregelung wurde überarbeitet. Schaltjahre sind weiterhin alle 4 Jahre. Alle Säkularjahre aber, das sind Jahre, die ein Jahrhundert abschließen, entfällt das Schaltjahr. Ausgenommen davon sind Säkularjahre, die durch 400 teilbar sind. So sind z.B. 1800 und 1900 keine Schaltjahre, 2000 aber war eins. Mit dieser Regelung hat man erst in 3231 Jahren einen Fehler von 1 Tag. Der Gregorianische Kalender wurde 1582 eingeführt und damit auch die Zeit korrigiert, was zur Folge hatte, dass 10 Tage des Monats Oktober wegfielen. Auf Donnerstag, den 4. Oktober folgte Freitag, der 15. Oktober.

Ich frage mich, was das wohl für Auswirkungen hatte. Bekam man damals eine Entschädigung von der Ochsenkarrenfahrervereinigung, weil das Gespann mehr als 60 Minuten nämlich erst 10 Tage später ankam? Bekam man eine Strafe, weil die damalige Steuer „der gemeine Pfennig“, der ein Gemisch aus Kopf-, Personal- und Standessteuer war und wahrscheinlich bis zum 10. eines Monats eingereicht werden musste, zu spät beim Landesherren einging? Und was geschah mit den Tischreservierungen in einer Taverne? Verkürzte sich der 14 Tage Urlaub in einer Herberge auf einen Tag, weil An- und Abreise sowieso schon jeweils einen Tag beanspruchen? Und das Wichtigste: War der Flammkuchen, den man in einem Anfall von Fresslust um 23:55 Uhr in seiner Lieblingstaverne bestellte, bei der Anlieferung 10 Tage später bereits kalt?

Was ich aber gar nicht verstehe ist Folgendes. Der Julianische Kalender musste damals eingeführt werden, weil aufgrund der falschen Zeitrechnung der Januar 80 Tage zu früh begann und damit der Winter in den Herbst fiel. Das gleiche Problem der Jahreszeiten können wir jedoch auch noch heute beobachten. Nur schiebt man das jetzt auf den Klimawandel und ändert den Kalender nicht.

Bis neulich und immer eine handvoll Wasser unterm Steg

die alte Schiffsratte mit dem Blog für alle Felle.

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